Das neue Jahr hat dieses Mal, wie nicht anders erwartet, mit Homeschooling begonnen.
Eltern im Homeoffice wurden von der Regierung aufgefordert, ihre Kinder möglichst zu Hause zu betreuen und zu beschulen. Die Medien berichten vorwiegend über die Mehrbelastung der Eltern in diesen Zeiten.
Aber wie geht es den Pädagogen*innen mit dieser Situation? Niemand hat sie im Studium auf diese spezielle Situation vorbereitet. Fernunterricht und Distance-Learnig standen nicht am Stundenplan. Auch haben nur wenige Pädagogen ein Studium der Informationstechnik noch zusätzlich absolviert, um auf etwaige technische Problem eine Antwort zu wissen. Und trotzdem: Viele Lehrer*innen erfahren in den Zeiten Kritik. Weil die Technik nicht so funktioniert wie sie soll. Weil das Internet es fallweise nicht erlaubt, eine vernünftige Videokonferenz abzuhalten. Weil Aufgaben nicht rechtzeitig über diverse Plattform hochgeladen werden können.
Viele Pädagogen*innen fühlen sich derzeit wie "das Mädchen für alles" - für alles zuständig und für alles verantwortlich. Sie versuchen die Quadratur des Kreises zu schaffen. Mit dem Ergebnis der emotionalen Unzufriedenheit bis hin zur Erschöpfung. Nur der Kreis bleibt trotzdem rund. So sehr sie sich auch bemühen.
In Zeiten wie diesen ist es für Lehrer*innen besonders wichtig sich abzugrenzen. Ihre Resilienz zu stärken. Sie sind ein Mensch. Menschen ist es erlaubt Fehler zu machen und Menschen ist es erlaubt "Nein" zu sagen. Nicht alles liegt in Ihrer Verantwortung.
Es liegt in der Natur der meisten Menschen den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Nur hilft dieser Weg nur bedingt die eigene Resilienz zu stärken. Zwar ist es ratsam, Dinge die nicht verändert werden können, hinzunehmen. Es ist aber nicht ratsam, zu allem Ja und Amen zu sagen. Dieses Verhalten ist für die Stärkung der Resilienz nicht förderlich.
Die Aufgabe der Pädagogen*innen liegt darin, den Kindern einen Wissensstand zu vermitteln in den Fächern, in denen sie ausgebildet wurde. In Geografie, Biologie, Sprachen... Ihre Aufgabe ist es nicht, Internetprobleme zu lösen!
Und sollten Eltern das wiedermal vergessen, weisen Sie sie darauf hin. Höflich aber bestimmt, denn:
Der Kreis bleibt trotzdem rund!