Benchmarking - Durch Vergleichen zum eigenen Profil

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Viele können mit dem Begriff Benchmarking nicht wirklich etwas anfangen. Einige denken dabei an Marketing.Mit Marketing hat Benchmarking aber nichts zu tun. Während Marketing auf die Außenwirkung abzielt, ist Benchmarking ein Instrument für die Bestimmung des Profiles am Markt.

Ursprünglich kommt der Begriff aus der Geländevermessung. Durch das Bench-mark wurden bzw. werden trigonometrische Punkte markiert. Durch das Verbinden der Punkte ergibt sich eine Schnittstelle, die den exakten Standort bestimmt. Benchmarking ist also nichts anderes als eine Standortsbestimmung.

Wie kann man nun aber diese Standortsbestimmung aus dem Vermessungswesen auf die Imagearbeit umlegen?

Für das Durchführen des Benchmarkings wird gerne das 5-Stufen-Konzept nach Ralf Thomas Kreutzer herangezogen. Dabei ist es das Ziel zu erkennen, wie man, durch die am Markt bewährten Konzepte und Methoden, das eigene Optimierungspotenzial ermittelt und Anregungen bekommt, wie man sich, in Verbindung mit dem eigenen Konzept, am Markt  profilieren kann.

In Stufe eins wird der Benchmark definiert. Also das, was man vergleichen möchte. Dies kann eine Dienstleistung sein oder ein Produkt. Und es werden die Schlüsselkomponenten für die Analyse festgelegt. Es geht also nicht darum die Unternehmen zu vergleichen sondern bestimmte Leistungen. 

In Stufe zwei wird der Wettbewerbsbereich definiert. Dabei wird festgelegt, welche Mitbewerber zum Vergleich herangezogen werden. Hier lohnt sich aber auch ein "Blick über den Tellerrand" auf andere Branchen und Länder. Und gegebenenfalls kann das Benchmark auch im eigenen Unternehmen definiert werden, welches zum Vergleich herangezogen werden soll. Hier ein Beispiel: Es lohnt sich durchaus die Abteilung Rechnungswesen mit der Abteilung Vertrieb zu vergleichen. Oder in Schulen den Technikunterricht mit der Biologiestunde. So kann man zB erkennen, was in der Rechnungswesenabteilung bzw. im Technikunterricht gut läuft und was man für die Abteilung Vertrieb bzw. den Biologieunterricht übernehmen kann.

Stufe drei dient der Informationsbeschaffung. Alle relevanten Faktoren müssen erfasst werden. Was läuft gut? Was hat zum Erfolg geführt? Es soll möglichst transparent gehalten sein. Und alle dahinterstehenden Konzepte ermittelt werden.

In Stufe vier werden die Leistungsunterschiede der Unternehmen festgestellt. So werden zum einen Leistungsdefizite erkannt und zum anderen auch Leistungsüberschüsse aufgedeckt, welche keinerlei Nutzen hervorbringen.

Und Stufe fünf dient dazu, in einer Gegenüberstellung der gesammelten Best-Practice-Faktoren und den eigenen Konzepten zu erkenne, welche Bereich optimiert werden können. Außerdem werden hier aus Maßnahmen definiert, die zu positiven Veränderungsprozessen im Unternehmen führen können.

Zusammenfassend könnte man sagen, Benchmarking dient der Informationsgewinnung, welche bereits erfolgreichen Prozesse von anderen Unternehmen in die Konzepte Ihres Unternehmens integriert werden können, um so eine individuelle Dienstleistung oder ein individuelles Produkt anbieten zu können und dadurch das unverwechselbare Profil des Unternehmens zu kreieren.  



geschrieben am 22.05.2020

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