Seit Wochen zwingt uns die aktuelle Lage zum Homeoffice. Während man sich in Bürozeiten manchmal heimlich nach Homeoffice gesehnt hat, so sehr sehnt man sich der Tage heimlich nach den Tagen im Büro. Vor allem dann, wenn man neben Homeoffice auch noch Homeschooling für den Nachwuchs betreiben muss.
Nicht selten endet der Homeschooling-Tag im Stress. Tränen, Geschrei und Endlosdiskussionen sind an der Tagesordnung. Und nicht die eigenen Arbeit, vor allem das Familienleben leidet darunter.
Wie aber schafft man nun den Spagat zwischen Homeoffice und Homeschooling?
Zuallererst: Sie müssen den Lehrer nicht eins zu eins ersetzen! Niemand wird von Ihnen erwarten, dass Sie ohne pädagogische Ausbildung das Gleiche leisten wie Lehrer. Wenn sich Ihre Spanischkenntnisse üblicherweise auf Urlaubskonversation beschränkt, müssen Sie als Hometeacher nicht den Originaltext von "Don Quijote" rezitieren.
Auch müssen Sie nicht alles Aufgaben in Mathematik der höheren Klassen verstehen und erklären können. Es reicht aus, wenn Sie Ihre Kinder unterstützen. Wo könnte man das nachlesen? Kann und darf man es im Internet suchen? Für Rückfragen sind die meisten Lehrer sowieso erreichbar. Per E-Mail, per Whatsapp oder per Telefonkonferenz. Und die älteren Kinder können Klassenkameraden fragen oder Lern-Whatsapp-Gruppen bilden.
Generell empfiehlt es sich feste Lern- und Arbeitszeiten zu vereinbaren. Und in diesen Lern- bzw. Arbeitszeiten darf keiner gestört werden. Alles was in diesem Zeitraum nicht unbedingt geklärt werden muss, wird auf später verschoben. Genauso wie die Frage ob das Lieblings-T-Shirt bereits gewaschen ist in der Zeit tabu ist, ist auch die Frage "Soll ich mit dir danach Lego bauen" tabu. Halten auch Sie sich an die Vereinbarungen. Leben Sie sie Ihren Kindern vor. So werden sich die Kinder auch leichter daran halten können.
Feste Regeln und Vereinbarungen und eine andere Sichtweise auf Ihre Rolle als Hometeacher sind also unerlässlich, damit Sie den Spagat zwischen Homeoffice und Homeschooling entspannter meistern können, bis die Normalität wieder unseren Alltag bestimmen wird.